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Berichte
Ich wasche meine Hände in Unschuld
Natürlich waschen wir uns die Hände. Wer ein bisschen Verstand und Anstand hat, wäscht sich nach und vor be-stimmten Handlungen die Hände.
Eine der tragischen Figuren der Weltgeschichte, die mit Händewaschen in Verbindung gebracht wird, ist Pontius Pilatus. Er regiert zur Zeit Jesu in Judäa, als Statthalter der römischen Besatzungsmacht. In seinen Herrschaftsbereich begibt sich Jesus, als er mit seinen Jüngern zum Passahfest nach Jerusalem reist. Dort wir er von Judas verraten und vom Hohen Gericht verurteilt. Da das jüdische Gericht kein Todesurteil fällen kann, kommt der Fall zu Pilatus. Dieser wird zwar von seiner Frau gewarnt, verurteilt Jesus dennoch. So läßt er Jesus kreuzigen, jedoch nicht ohne sich vorher die Hände zu waschen. Dies ist ein äußeres wie innerliches Ritual um vor Gott Reinheit zu erlangen und um persönliche Fehler wie Schmutz abzuwaschen. Er scheint mehr als zu ahnen, dass er gerade einen Fehler gemacht hat.
Wir alle kennen diesen Satz: „Ich wasche meine Hände in Unschuld.“ Immer wieder begegnen wir hochmütigen Menschen, denen es schwerfällt , für eigenes Tun oder Unterlassen geradezustehen oder Verantwortung zu über-nehmen für Dinge, die nicht gut gelaufen sind. Wir erleben das im privaten sowie im beruflichen Bereich und ärgern uns darüber. Viele versuchen auch, die Schuld anderen in die Schuhe zu schieben. Vielleicht ertappen wir uns manchmal auch selber dabei. Ich persönlich habe große Achtung vor dem, der seine eigenen Fehler eingesteht und die Konse-quenzen trägt.
Und der danach wieder zu einem Neubeginn bereit ist. Zudem denke ich auch an die Bibelworte: Vergebt einer dem anderen, wie Gott euch vergeben hat durch Christus und wer ohne Sünde ist unter euch, der werfe den ersten Stein.
In diesem Sinne allen ein gesegnetes, glückliches 2015!
Rosita Bohnert